Niels Wilhelm Gade zählt zu den wichtigsten dänischen Komponisten des 19. Jahrhunderts. Als einer der führenden Dirigenten seiner Zeit leitete er neben und nach Felix Mendelssohn-Bartholdy die Leipziger Gewandhauskonzerte. Gades Freundschaft mit ihm sowie mit Robert Schumann prägte auch sein Schaffen, was sich nicht zuletzt im Mitte der 1840er-Jahre entstandenen Herbstlied aus den Fünf Gesängen op. 13 deutlich bemerkbar macht. Gut singbar und formal ausgewogen, begeistert es durch seine detaillierte Textausdeutung, seinen fein differenzierten Chorsatz und stimmungsvollen Wechsel zwischen Moll und Dur sowie durch das Sopran-Solo, das im zweiten Teil jeder Strophe wirkungsvoll den Chor überspannt.